Das Onsenbad – Wellness auf Japanisch

Torsten Müller – Der renommierte Experte für individuelle Badplanung
Torsten Müller Interior Design

Infos und Tipps vom erfahrenen Badplaner

Das aus Japan stammende Onsenbad ist eine Badeform, dessen Badewasser aus heißen und vulkanischen Quellen gespeist wird. Kurz gesagt: Wer in Deutschland gerne die Therme besucht, würde sich in Japan ein entspannendes Bad im Onsen genehmigen.

Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag zunächst fünf Regeln vor, die für den Besuch im japanischen Onsen wichtig sind. Im Anschluss zeigt der renommierte Baddesigner Torsten, wie Sie Ihr eigenes Onsenbad in Ihrem Zuhause realisieren können und dabei auf keine Besonderheiten des japanischen Originals verzichten müssen.

Viel Spaß beim Lesen!

Inhalte

    Was ist ein Onsenbad?

    Der Begriff Onsen stellt die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle dar. Authentische Onsenbäder speisen sich bereits seit der Nara-Zeit im 8. Jahrhundert aus natürlichen vulkanischen Thermalquellen. Heute ist die Bezeichnung allerdings häufig auch dort anzutreffen, wo das mineralreiche Wasser erst künstlich erwärmt wird. Im Unterschied zum öffentlichen Bad „Sento“ dient das mineralhaltige Wasser im Onsen nicht bloß der wohltuenden Entspannung und Reinigung, sondern in erster Linie der Gesundheit.

    Ein japanisches Sprichwort besagt, dass ein Onsen alles außer Liebeskummer heilen kann – je nach mineralischer Zusammensetzung des Thermalwassers darf man gerne auf diese Volksweisheit vertrauen. Denn Eisen, Schwefel, Kalzium und andere Mineralstoffe wirken heilsam bei arthritischen Erkrankungen sowie Hautproblemen. Nicht zu unterschätzen ist die Kraft des rund 40°C heißen Wassers, welches die Muskeln und Sehnen augenblicklich lockert, den Kreislauf anregt und die Schlafqualität fördert.

    Badekultur im Onsen

    Die japanische Badekultur besitzt eine jahrhundertelange Tradition, welche bis in das 8. Jahrhundert zurückreicht. Die ersten Badehäuser, sogenannte Sentos, waren zunächst buddhistischen Mönchen vorbehalten, ehe sie im 13. Jahrhundert auch anderen Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht wurden. Während das erste öffentliche Badehaus bereits 1266 schriftlich erwähnt wurde, öffnete das erste Sento in Tokio erst im Jahre 1591 seine Pforten.

    Private Badezimmer waren aufgrund von strengen Brandschutzbestimmungen lange Zeit in städtischen Vierteln von Japan verboten. Dies machte die öffentliche Badekultur zu einem festen Bestandteil des Alltags.

    Da sich tektonische Störungen auf dem gesamten Staatsgebiet Japans ausbreiten, sind auch Onsenbäder im gesamten Land zu finden. Die Becken werden traditionell im Freien zu aufgestellt und geben den Blick auf die umliegende Landschaft frei. Während moderne japanische Kurorte ein breites Wellnessangebot bereitstellen, welches von Spa-Anwendungen bis hin zu Massagen reicht, behalten es sich die authentischen Onsen vor, sich auf das dampfende Thermalwasser zu beschränken.

    Obwohl es sich bei Onsen um eine Form von Bädern handelt, die im Ergebnis auf körperliche Reinheit abzielen, bleibt die seelische Reinigung keineswegs außen vor. Denn nicht nur der Schmutz und Staub des Tages werden bei dem ritualisierten Bad abgewaschen, sondern auch der Alltag, der Stress und die Sorgen.

    5 Regeln für den Besuch des Onsenbades

    Der Besuch eines Onsenbad geht mit einer Vielzahl von ritualisierten Handlungen und auf jahrhundertealten Traditionen beruhenden Vorschriften einher, welche jedoch stark von der einzelnen Einrichtung abhängen. Manche Onsen stehen beispielsweise nur japanischen Bürgern offen, während in einer Vielzahl anderer Tätowierungen nur ungerne gesehen sind.

    1. Bekleidungsvorschriften im Onsen

    Im Umkleideraum entledigen Sie sich Ihrer Alltagsbekleidung und hüllen Sie sich in einen stilechten Yukata, einen leichten Kimono aus feiner Baumwolle. Falls Sie leicht frieren, ziehen Sie darüber einen traditionellen Haroi, eine passende Jacke mit weiten Ärmeln, an.

    Unmittelbar im Onsen wird auf jegliche Bekleidung verzichtet, um sich voll und ganz auf das eigene Wohlbefinden konzentrieren zu können, weshalb auch die Badebereiche zumeist nach Geschlechtern getrennt sind. Sollte man sich damit unwohl fühlen, kann man beispielsweise einen privaten Bereich separat mieten oder das Onsen frühmorgens bzw. kurz vor der Schließung besuchen.

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    2. Schuhe verboten

    Wie in vielen asiatischen Gebäuden, werden die Schuhe bereits am Eingang des Onsen ausgezogen, um den Staub, den Schmutz und damit auch den Alltag draußen zu lassen. Nachdem man die Schuhe im auf dem Holzbrett abgestellt hat, bewegt man sich ausschließlich barfuß fort. Für den Besuch der Toiletten stehen hygienische Gummisandalen bereit.

    3. Reinigung des Körpers als Einstimmung

    Bevor man sich in dem dampfenden Wasser des Onsen niederlassen kann, gilt es den Körper gründlich zu reinigen und gegebenenfalls zu rasieren. Dieses Ritual findet auf niedrigen Hockern statt, welche vor den einzelnen Waschplätzen zu finden sind. Dort stehen neben
    Seife und Shampoo auch Schüsseln mit kaltem und warmem Wasser bereit, mit denen der Körper abgespült wird.

    4. Tenugui als wichtiges Accessoire

    Was das große Saunatuch für die Europäer, ist das tengui für die Japaner. Das kleine Tuch aus Baumwolle ist Ihr ständiger Begleiter im Onsenbad. Man nutzt es sowohl zum Einseifen als auch zum Abwischen des Schweißes und zum Bedecken des Kopfs beim Entspannen im Onsen – achten Sie jedoch darauf, dieses nicht mit das reine Thermalwasser zu tauchen.

    5. Ruhe als fester Bestandteil des Rituals

    In den Becken gilt es sich zu entspannen und seine Gedanken schweifen zu lassen – angeregte Unterhaltungen sind damit während des Badens verpönt.
    Nach dem Bad im angenehm warmen Wasser geht es direkt in den Ruheraum, welcher in jedem Onsen unterschiedlich ausgestaltet ist. Manche erinnern an typische Ruheräume westlicher Saunen mit bequemen Liegestühlen und kuscheligen Decken. Traditionelle Ruhebereiche sind hingegen mit typischen Tatami-Matten ausgelegt und mit niedrigen Tischen sowie Sitzkissen ausgestattet. In kleineren Bädern finden Sie einen Getränkeautomat vor, während in größeren Onsenbädern kleine Sashimi-Platten sowie Tee im angeschlossenen Restaurant serviert werden.

    Ruhebereich im Onsenbad mit zwei Tagesbetten und Sauna hinter Glastür
    Entspannen nach dem heißen Bad im Onsenbad
    Frau in Wasserbecken im Onsenbad mit Aussicht

    Realisierung des japanischen Onsen zuhause

    Das Badeerlebnis eines japanischen Onsenbades lässt sich trotz fehlender Thermalquelle auch im eigenen Home Spa nachempfinden. Einige Hersteller, wie beispielsweise Klafs, haben sich bei ihren Produkten vom traditionsreichen Onsen inspirieren lassen: Das D 12 Vario kombiniert Dampf- und Wannenbäder miteinander und erlaubt es Ihnen, einen Hauch asiatischer Entspannung in die eigenen vier Wände zu holen. Die einzigartige Atmosphäre sowie das reduzierte Design laden nicht nur zu regelmäßigen Wohlfühlritualen ein, sondern leisten gekonnt ihren Beitrag zu Ihrer Gesundheit und Ihrem persönlichen Wohlbefinden.

    Ruhebereich im Onsenbad aus zwei Tagesbetten mit Aussicht in den Garten
    Wasserbecken und Ruheliegen im Onsenbad für Zuhause
    Zwei Tagesbetten unter Sonnenlichtlampen als Teil des modernen Onsenbades
    +
    Jahre Erfahrung
    unter den
    Top deutschen Bad-Designer
    +
    realisierte Projekte
    pro Jahr
    Besuche von Trendmessen
    +
    TV Auftritte als Redner

    Fazit des Experten zum Onsenbad

    Ein Onsen in den eigenen vier Wänden ist nicht nur ein kleines Stück japanischer Kultur, sondern ein Ort der Ruhe, der Selbstreflektion und natürlich der Entspannung. Selbst wenn ein authentisches Onsen mangels hauseigener Thermalquellen nur in den seltensten Fällen realistisch umsetzbar ist, so kann man sich durchaus von den einzelnen Elementen der asiatischen Badkultur inspirieren lassen.

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    Häufige Fragen (FAQ) zum Onsenbad

    Onsenbäder sind aufgrund der flächendeckenden vulkanischen Aktivität nahezu überall in Japan zu finden. Zu den bekanntesten gehören das Kusatsu-Onsen in Gunma sowie das Beppu-Onsen auf Kyushu.

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