Trends 2019 und vieles mehr: Michel Bäder im Interview

Robert Michel von Michel Bäder zählt zu den besten Badplanern Deutschlands.
Der Designer Robert Michel von Michel Bäder in München zählt zu den besten Badplanern Deutschlands.

In einer neuen Serie möchte ich Ihnen einen Blick hinter die Kulissen bekannter Marken, Einrichtungsxperten und Badezimmerspezialisten ermöglichen. In spannenden Interviews lernen Sie die Menschen dahinter kennen und bekommen eine neue Perspektive auf wohlbekannte Interieurstudios und Unternehmen zu sehen.

Heute führt uns unser Gespräch nach München zu Robert Michel, dem kreativen Kopf hinter Michel Bäder. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!

• Wodurch zeichnet sich ihr Münchner Showroom aus?

Wir versuchen immer neue Trends zu setzen!
Bei uns findet der Kunde eine fein abgestimmte und geprüfte Auswahl an Sanitärprodukten, gezeigt in realistischen Raumsituationen.
Viel wichtiger ist aber die persönliche Beratung! Gerne nehmen wir uns für jeden Kunden nach Terminvereinbarung die Zeit für ein ausgedehntes Beratungsgespräch. Um ein passend individuelles Bad zu planen, möchten wir unsere Kunden kennenlernen.

Robert Michel von Michel Bäder zählt zu den besten Badplanern Deutschlands.

• Welche Neuerungen im Badezimmer erwarten uns in diesem Jahr?

Spannende Frage! Nachdem nun PVD-Beschichtungen in allen Farben die breite Masse erreicht haben und zig Hersteller Waschtische und Wannen aus Mineralwerkstoffen produzieren, wird die Herausforderung eine andere sein. Die rückläufige Verfügbarkeit des Handwerks, speziell in HLS-Bereich wird die Industrie vor neue Aufgaben in der Produktentwicklung stellen. Vermutlich wird sich das Thema Badeinrichtung in zwei Lager teilen

a.) plug and play und

b.) die individuelle, handwerklich anspruchsvolle Schiene.

Wie hier die Industrie darauf reagiert, bleibt spannend.

Sicherlich werden wir uns in Zukunft im Bad auch mit medizinischen Themen auseinandersetzen.

Was die Materialien anbelangt, finde ich sowohl die Rückkehr von klassischen Natursteinen als auch die unglaubliche Qualität und Grösse der Feinsteinzeuge hervorragend. Hier werden wir in naher Zeit noch einige Neuigkeiten kennenlernen.

Der kreative Kopf hinter Michel Bäder GmbH in München Robert Michel
Der kreative Kopf hinter Michel Bäder GmbH in München Robert Michel

• Was gehört für Sie zu den absoluten No-Go´s im modernen Bad?

Billiger Ramsch!

Gerade in der heutigen Zeit würde ich mir einen aufmerksameren Umgang mit den Materialien wünschen!
Alles gut – wir sprechen im Alltag von Nachhaltigkeit, das Schnitzel vom Bauern am Wochenmarkt, die Eier vom eigenen Huhn. Lasst uns alle mit dem E-Smart zum Biosupermarkt fahren – wunderbar !

Aber der Einhebelmischer am Waschtisch darf nicht mehr als 120.-Euro im Internet kosten. Dafür begleitet er unsere Familie 20 Jahre lang jeden Tag. Das kann nicht gehen! Wie sollen Armaturen zu solchen Preisen unter allen Aspekten einwandfrei produziert werden? Wenn wir moderne, verantwortungsvolle Menschen sind, darf so etwas nicht sein. Billige Produkte werden häufig in China, Indien oder Afrika hergestellt. Hier leiden Menschen und Umwel .

Klares No-Go!

Knallige Farben gezeigt von Villory & Boch Design Gesa Hansen
Knallige Farben gezeigt von villeroy & Boch auf der Messe ISH 2019 Design Gesa Hansen

• Knallige Farben oder dezente Klassik im Badezimmer?

Beides gut! Gerne auch mal extrem in eine Richtung!

• Welche Newcomer unter den Marken sollte man nicht aus den Augen lassen?

Wirkliche Newcomer gibt es aus meiner Sicht wenige. Die heutige Anforderung an Design und Technik ist enorm. Prüfnormen und Gutachten schrauben die Produktionsnebenkosten extrem in die Höhe .
So haben kleine Unternehmen fast keine Chance sich am Markt zu platzieren. Grundsätzlich finde ich die Innovationen von Cea und Antonio Lupi immer wieder überraschend.

Robert Michel von Michel Bäder zählt zu den besten Badplanern Deutschlands.
Schönheit in der Harmonie und Klarheit entdecken: Michel Bäder

• An welchen Einrichtungselementen im Badezimmer sollte man keinesfalls sparen?

Grundsätzlich sollte man am Badezimmer generell nicht sparen! Die durchschnittliche Lebensdauer eines Bades in Deutschland liegt irgendwo bei 28 Jahren. Das sind bei einem 2-3 Personen-Haushalt, bei zweimaligen Gebrauch täglich, ca 50.000 Nutzungen!
Im Vergleich – die Durchschnittlichen KFZ-Kosten pro Kilometer betragen bei einem Mittelklassewagen ca. 55 cent ( 25 km p.a. = Euro 13.750.-)

Klar – alles ist immer eine Kostenfrage! Uns ist es sehr wichtig, die Ansprüche der Kunden zu erkennen und dementsprechend Schwerpunkte in der Ausstattung zu definieren.

Es ist immer sinnvoll in Qualitätsprodukte zu investieren.

Robert Michel von Michel Bäder zählt zu den besten Badplanern Deutschlands.
Ein klares Design bringt Ruhe in den Raum und schaft somit Freiheit für neues.

• Welche Tipps haben Sie für die stilvolle Gestaltung kleiner Bäder (7qm)?

Kleine Bäder erfordern häufig mehr Planungs-Know-how als große! Eine genaue Analyse, welchen Anspruch und welche Gewohnheiten der Nutzer hat, ist unabdingbar. Beispielsweise im Zweifel lieber auf eine Wanne oder einen zweiten Waschplatz verzichten, um mehr Stauraum oder eine geräumige Dusche unterzubringen. Großformatige Fliesen und klare Formen beruhigen kleine Räume. Manchmal ist Luxus die Freiheit auf Unnötiges zu verzichten.

Designer Torsten Müller im Magazin das Bad
Die Ausgabe vom Magazin „dasBad“ aus dem Medienhaus Brandenburger im Magazin der geschätzten Kollegen Michel Bäder und die News & Trends der Messe ISH

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