Wenn Design berührt – warum Mailand mehr kann als jede deutsche Messe
Der Salone del Mobile 2025 in Mailand stand vom 8. bis 13. April im Zentrum der internationalen Designwelt. In diesem Jahr war ich selbstverständlich wieder vor Ort – um die zahlreichen Präsentationen im Brera Design District zu erleben, zu inhalieren, zu betasten und zu genießen. Dieses weltweit bekannte Designviertel beherbergt renommierte Luxusmarken wie THG Paris, Gessi, Antolini, Wall&decò RiFRA und viele weitere – Marken, die nicht nur Produkte ausstellen, sondern Emotionen inszenieren.
Während sich Deutschland auf der ISH 2025 mit sterilen Produktschauen selbst feierte, zeigte Mailand eindrucksvoll, wie Design heute funktionieren muss: multisensorisch, atmosphärisch, identitätsstiftend. Es geht nicht mehr nur um Funktion – sondern um das Gefühl, das ein Raum hinterlässt.
Die Bühne für Bad-, Spa- und Interieur-Architektur der Zukunft
Mailand war eine Inszenierung. Kein Ort für Preislisten, sondern für Visionen. Für Räume, die transformieren. Für Konzepte, die fühlen lassen.
Highlights, die Maßstäbe setzten:
- Gessi Showroom Via Manzoni: Wasser, Licht, Material – inszeniert wie Haute Couture.
- RiFRA Showroom Corso Matteotti: Designobjekte in stiller Präzision. Reduziert. Luxuriös. Unnahbar perfekt.
- Brera Design District: Ein urbaner Kraftort mit Marken wie THG Paris, Antolini, Occhio, Maison Valentina oder Aqua Creations.
Das Bad als Bühne. Der Rückzugsort als Ritual. Der Duschbereich als meditativer Dialog mit sich selbst. Hier wurde Design nicht gezeigt, sondern empfunden.
Multisensorik, Ritualarchitektur & japanische Einflüsse
Ein dominierender Aspekt der Design Week 2025 war die bewusste Verlangsamung des Raumerlebens. Meditative Zonen, Rückzugsorte in tiefem Violett und mattem Schwarz – kombiniert mit Sounddesigns, Duft und haptischen Elementen – schufen Inseln der Achtsamkeit.
Trends und Impulse:
- Stille Architektur: Räume, die Energie spenden statt fordern
- Grobporiger Travertin trifft auf organische Formen
- Licht als Narrativ – horizontal geführt, nie direkt
- Design-Zeremonien statt Produktpräsentation
Diese neue Haltung zeigt, was unsere Branche lernen muss: Kunden suchen heute keine Produkte mehr, sondern Räume mit Bedeutung. Räume, die emotional funktionieren – nicht nur funktional.
Materialien, die atmen – und Räume, die fühlen
Was sich durchzog: die Rückkehr zur Materialehrlichkeit.
- Naturstein (Onyx, Dolomit, Patagonia) – in taktiler Oberfläche
- Glas – schwebend, hinterleuchtet, fast sakral
- Holz – gebürstet, geräuchert, in Japandi-Ästhetik
"Der Raum hat nicht gesprochen. Er hat geflüstert. Und doch alles gesagt."
Während auf der ISH Armaturen im Raster gezeigt wurden, schuf Mailand Kompositionen, die berührten. Es geht um Atmosphäre – nicht Aufzählung.
Die Bedeutung von Licht: zwischen Funktion und Emotion
Die Euroluce 2025 fand turnusgemäß innerhalb des Salone del Mobile statt, während die EuroCucina – die ebenfalls im zweijährigen Wechsel stattfindet – in diesem Jahr nicht Teil der Messe war. Das Thema Licht wurde dennoch eindrucksvoll inszeniert: mit spektakulären Installationen, emotionalem Storytelling und einem Fokus auf atmosphärische Raumgestaltung:
- Unsichtbares Licht: In Nischen integriert, nie blendend
- Lichtskulpturen: Kronleuchter als poetische Objekte (z. B. Aqua Creations)
- RGB in Spa-Architektur: Sanft wechselnde Lichtfarben für Entspannung
Licht wurde nicht gezeigt – es wurde inszeniert.
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Um Ihre persönlichen Vorstellungen optimal umzusetzen, stehe ich Ihnen jederzeit für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich, und gemeinsam finden wir die besten Lösungen für Ihr individuelles Projekt.
Mein Fazit zum Salone del Mobile 2025
Internationale Relevanz: Fakten zur Messe
- Über 361.000 Besucher aus 188 Ländern
- Über 1.950 Aussteller in Rho Fiera
- Mehr als 6.700 Journalist*innen akkreditiert
- Brera Design District mit über 190 Events & Showrooms
- Enorme Medienresonanz (Wallpaper, Dezeen, Architectural Digest)
Mailand zeigt: Die Zukunft des Designs entsteht dort, wo Marken Atmosphäre schaffen – nicht nur Produktvitrinen.
Was Deutschland jetzt begreifen muss
Die ISH 2025 war technisch solide – aber emotional leer. Während Mailand immersive Erlebnisse inszenierte, präsentierte Frankfurt Serienproduktion.
Deutschland feiert sich für Innovationen – Mailand schafft Erinnerungen.
Was daraus folgt:
- Kunden kaufen keine Produkte mehr – sondern Emotionen
- Räume brauchen Bedeutung, nicht nur Ausstattung
- Interieur muss berühren, nicht beeindrucken
Wer Design nur als Produkt versteht, wird die neue Zielgruppe verlieren.
Häufig gestellte Fragen zum Salone del Mobile 2025
Was macht den Salone del Mobile in Mailand so besonders?
Der Salone ist weit mehr als eine Messe – er ist ein internationales Designereignis, bei dem Marken nicht nur Produkte zeigen, sondern Emotionen inszenieren. Räume werden hier zum Erlebnis, nicht zur Ausstellung.
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